Seit mehr als 10 Jahren sind die Gemeinden für den Freizeitteil der ganztägigen Schulform zuständig. Dieser Freizeitteil soll pädagogisch, sportlich, musikalisch oder künstlerisch sinnvoll gestaltet werden. Nachdem der Beruf des Freizeitpädagogen noch nicht im Gemeindevertragsbedienstengesetz verankert ist, wurden für die Stadtgemeinde Amstetten eigene Rahmenbedingungen geschaffen.

„Freizeitpädagogik ist mehr als nur spielen. Wir wollen als Schulerhalter nachmittags nicht bloß eine „Kinderbeaufsichtigung“ bieten, sondern durch ihre sehr wichtige Tätigkeit, die soziale und emotionale Entwicklung der Kinder fördern“, sagt der Ortschef der Stadt, Christian Haberhauer.

Für Bildungs- und Personalstadträtin VD OSR Doris Koch, MSc. ist wesentlich, dass am Nachmittag gut ausgebildetes Personal zur Verfügung steht: „Damit ist gewährleistet, dass nach dem Regelunterricht die Freizeitstunden sinnvoll, abwechslungsreich und spannend gestaltet werden“, so Koch, die selbst ausgebildete Lehrerin ist.

„Mit den derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen ist die Anwerbung bzw. Mitarbeiterbindung in diesem Bereich sehr schwierig. Generell besteht in der Region ein gefühlter Mangel an Ressourcen für die notwendige professionelle freizeitpädagogische Arbeit. Aus diesem Grund haben wir verschiedenste Maßnahmen geschaffen, um qualifiziertes Personal zu bekommen. Eine dieser Maßnahmen ist die Bezahlung einer jährlichen einwöchigen Aus- bzw. Fortbildung anstelle einer unbezahlten Freizeit“, so Personaldirektor Markus Györök, MA.

Der für den Bereich Bildung zuständige Leiter, Mag. Hermann Gruber, meint. „Wir haben ein Ausbildungsprogramm im Rahmen der Volkshochschule erarbeitet. Das kann nicht nur von Freizeitpädagogen der Stadtgemeinde Amstetten gebucht werden. Sondern kann auch bei der Ausbildung von Personal in der Kinderbetreuung anderer Institutionen hilfreich sein“, so Gruber. „Daher ermöglichen wir auch den Kinderbetreuerinnen in den Kindergärten die Teilnahme an diesem Programm.“

Marion Teichmann, Leiterin der Amstettner Volkshochschule erklärt: „Dieses Programm ist nicht nur für die FreizeitpädagogInnen interessant, sondern soll eine breite Sparte an Berufsbildern ansprechen. Hauptsächlich natürlich alle, die im Bereich Kinder und Jugendliche arbeiten. Auch für Eltern kann der eine oder andere Vortrag sehr interessant sein“, so Teichmann. Neben den rechtlichen Grundlagen für die Arbeit mit Kindern bietet das Programm Kurse zu den Themen: Kommunikations- und Konfliktmanagement mit Kindern, das liebevolle NEIN, Erste-Hilfe – Notfälle im Säuglings- und Kleinkindalter, Elementares Musizieren, Achtsamkeit im täglichen Umgang mit unseren Kindern, usw. Mag. Petrissa Pichlmayr bietet Workshops zum Thema „Frühkindliche sexuelle Entwicklung von Kindern, Prävention gegen sexuellen Missbrauch und Jugendsexualität an. Waldbaden, Stressbewätligungs- und Entspannungsseminare runden das Programm ab.

Stadtamtsdirektorin Mag. Beatrix Lehner begrüßt die Verbesserung des Ausbildungsprogramms: „Neben Kindergärten und Schulen sind FreizeitpädagogInnen unsere dritte Schiene im Betreuungsangebot für unsere Kinder und Jugendlichen, umso wichtiger ist eine gute und solide Ausbildung“, freut sich Lehner gemeinsam mit Stadtchef Christian Haberhauer sowie Bildungs- und Personalstadträtin VD OSR Doris Koch, MSc. auf viele interessierte neue BewerberInnen.

Bildtext: Personaldirektor Markus Györök, MA, Stadtamtsdirektorin Mag. Beatrix Lehner, Mag. Hermann Gruber, Bildungsstadträtin VD OSR Doris Koch, MSc., Bürgermeister Christian Haberhauer und Marion Teichmann

Foto: C. Stadtgemeinde Amstetten
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